Heute habe ich unseren Mohnbauern Erich Eckl in Gschwendt bei Kottes besucht, das etwa 20 km von Dürnstein im Waldviertel liegt. Wunderschön sind die blühenden Mohnfelder, und Erich Eckl ist zufrieden mit der Blüte. Bis aus den leuchtend roten Blüten eine reife Samenkapsel wird, wird es zwar noch etwa vier bis sechs Wochen dauern. Aber die reiche Blüte verspricht schon mal eine gute Ernte.
Ich freue mich jedes Jahr auf den Tag, wenn wir frischen Mohn erhalten. Der Waldviertler Graumohn ist nicht umsonst die beliebteste Mohnsorte in Österreich. Die eigentlich kargen Waldviertler Böden und das trockene Klima mit hohen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sind ideal für den Mohn. Der Waldviertler Graumohn hat zudem eine schwache Samenschale und einen besonders hohen Ölgehalt zwischen 43,4 und 48,4%. Dadurch schmeckt er besonders mild und nussig und ist durch seinen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren auch besonders gesund. Bei Erich Eckl wird zudem gänzlich auf Pestizide verzichtet, um Rüsselkäfer und Co nicht zu vernichten, sondern ein gute Balance unter Insekten zu schaffen.
Für uns als Bäckerei sind diese qualitativen und geschmacklichen Vorteile extrem wichtig. Schließlich verarbeiten wir den Mohn zu Mohnweckerl, Mohnzelten, Mohneis, Mohnstrudel und anderen Köstlichkeiten. Damit der milde Mohngeschmack voll zur Geltung kommt, vermahlen wir den Mohn auch nicht. Wir quetschen ihn. Dafür haben wir sogar noch eine ganz alte Mohnquetsche in der Backstube, mit der wir die benötigte Menge immer frisch quetschen. Das ist zwar aufwendiger als mahlen, aber so bleiben sowohl die ungesättigten Fettsäuren als auch die Geschmacksaromen erhalten. Wir finden, das schmeckt man. Und wie sehen Sie das? Haben Sie auch schon mal unsere Mohnspezialitäten probiert?